Erinnern Sie sich noch an die Klopapierkrise von 2020? Aus Angst vor Lieferschwierigkeiten bei Waren des täglichen Bedarfs und zur Vorbereitung auf den drohenden Lockdown wurden damals die Supermarktregale leer gehamstert.
Im Zuge der Pandemie kam es danach in allen Bereichen der Lieferkette zu Unterbrechungen. Schulbedarf, Kaffee und sogar Computerchips: Artikel, die Verbraucher regelmäßig benötigen, waren kaum noch vorrätig, oder aber die Lieferung nach Hause bzw. in eine Filiale dauerte mehrere Wochen.
Die Krise dehnte sich auf die globale Lieferkette aus und offenbarte die empfindlichen Systeme, auf die sich Verbraucher, Unternehmen und Volkswirtschaften verlassen, damit benötigte Produkte rechtzeitig ankommen. Fragmentierte Entscheidungsfindungsprozesse, mangelnde Zusammenarbeit von Einkäufern und Anbietern sowie das Fehlen zentraler Behörden zur weltweiten Kontrolle von Lieferketten haben auch zum Jahresende 2021 hin noch für Pannen und Verzögerungen gesorgt.
Hinzu kommt die Konfrontation großer Konsumgüterunternehmen mit dem zunehmenden Wettbewerb, einem wachsenden Bedarf an agileren, flexibleren Ketten und der Notwendigkeit der Kostenkontrolle, während sich gleichzeitig Verbraucherpräferenzen und Verbraucherverhalten rasch verändern.
Letzterer Trend fällt mit am stärksten ins Auge. Verbraucher wünschen sich ein Omnichannel-Kauferlebnis, das bequem, personalisiert, zeitnah und nachhaltig ist, und zwar bei doppelter Berücksichtigung des Produktpreises im Kontext wirtschaftlicher Unsicherheit.
Große Fertigungsunternehmen sehen sich vor der Aufgabe, eine robustere, zuverlässigere Lieferkette und gleichzeitig eine möglichst naht- und reibungslose digitale Customer Journey zu schaffen. Insbesondere jetzt, wo aufgrund der Invasion der Ukraine durch Russland erneut leere Supermarktregale und Unterbrechungen der Lieferkette erwartet werden.
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Steigender Bedarf an nahtlosem E-Commerce
Covid-19 hat die globale Lieferkette vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, doch es hat ebenso Chancen für neue Unternehmen geboten. Die etablierten Player sind für Verbraucher nicht mehr die erste Wahl, und der Innovationsdruck ist so groß wie nie.
Neue Geschäftsmodelle, eine aggressive Preispolitik und hochattraktive Marken stellen Anbieter vor die Herausforderung, jedes Kauferlebnis schnell, bequem und preislich wettbewerbsfähig zu gestalten. Da uns das Abstands- und Hygienekonzept und der damit verbundene veränderte Umgang mit sozialen Kontakten sicher noch eine Weile erhalten bleiben wird, spüren Anbieter zudem weiter den Druck, sich auf E-Commerce zu verlagern.
Vor diesem Hintergrund muss es Anbietern gelingen, Kunden mit jeder Bestellung zufriedenzustellen. Dies gilt insbesondere für alle, die Zeit investieren, um Unternehmenswert und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und so ihre Position zu festigen.
Wie schaffen es Anbieter, Kunden zufriedenzustellen und sich gleichzeitig auf ihr Geschäftswachstum zu konzentrieren?
Ein Meer voller Daten – Herausforderungen und Chancen
Hersteller kämpfen mit riesigen Datenmengen, die aus einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen gesammelt werden. Bei wenig Monitoring oder Kontrolle wachsen ihnen die Daten dann nicht selten über den Kopf. Verlieren Anbieter den Überblick über die verschiedenen Kaufkanäle der Verbraucher und steigt die Fehlerquote, erweist sich dies als kostspielig in Bezug auf Zeit und Effizienz.
Mit ausgefeilten Tracking- und Delivery-Technologien können Anbieter Aufträge leichter anpassen, Fehlern korrigieren und viele weitere effizienzbasierte Anpassungen durchführen, um zu gewährleisten, dass Kunden ihre Bestellungen zum gewünschten Zeitpunkt erhalten.
Entscheidend ist, die Daten zu kontrollieren. So stärken Sie nicht nur Ihre Lieferkette, Ihre Kunden sind auch zufriedener. Das Ergebnis: nach außen hin sichtbare Zuverlässigkeit bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der internen Ordnung, und zwar ohne zusätzliche Kosten.
Die Vorteile von ERP-integriertem E-Commerce
Digitaler Self-Service in der Customer Journey wird immer beliebter. Und das bedeutet, nur eine Kaufbestätigung genügt Kunden nicht länger: Sie wollen wissen, wann sie mit der Lieferung rechnen können. Da im Zuge der wirtschaftlichen Erholung nach Corona auch weiterhin mit Lieferkettenunterbrechungen zu rechnen ist, setzen viele Anbieter auf ERP-Systeme, die alle Faktoren, die das Lieferdatum beeinflussen, mit einkalkulieren. Also nicht nur den Lagerbestand, sondern auch, wie schnell die Lieferkette auf Nachfrage reagieren kann, die über dem aktuellen Niveau liegt.
ERP-integrierte Lösungen sind für Unternehmen dabei nicht nur zeiteffizienter und stressfreier, sondern bieten gleichzeitig auch Transparenz in kundenorientierten E-Commerce-Plattformen. Hat das ERP-System erst einmal Zugriff auf Unternehmensdaten, lassen sich Anpassungen für mehrere Verkaufskanäle automatisieren, sodass immer die aktuellsten Daten angezeigt werden – für stärkere Unternehmen und informierte Kunden. ERP-Integration kann die Auftragsabwicklung um 53 % effizienter machen und den Umsatz um mindestens 8 % erhöhen.
Intelligenter E-Commerce = optimiertes Business
Effektives Supply-Chain-Management in E-Commerce bedeutet Optimierung. Integration von E-Commerce bietet Anbietern in vielerlei Hinsicht Vorteile, wie zum Beispiel:
- Bessere Kontakte zu Herstellern
- Proaktive Planung für Nachfragespitzen oder -einbrüche
- Automatisierung von Geschäftsprozessen
- Nutzung intelligenter Bestandsverwaltung
Jüngste Untersuchungen in der Fertigungsindustrie haben gezeigt, dass 98 % der Hersteller bereits eine E-Commerce Lösung implementiert haben oder dies planen. Anbieter, die an der Spitze ihres Marktes bleiben wollen, haben nichts zu verlieren und viel zu gewinnen, wenn sie E-Commerce in ihre Customer Journey integrieren. Gleichzeitig haben sie dabei ihre Produktion und Lieferkette besser im Blick und können Lieferkettenunterbrechungen vermeiden.