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Wie E-Commerce der Nachhaltigkeit im Bauwesen helfen kann

Gesetzgebung. Wachsendes Umweltbewusstsein. Steigender Druck zur Reduktion der CO2-Bilanz von Gebäuden. Nachhaltigkeit im Bauwesen ist mehr als ein Trend – es ist die neue Realität. Die digitale Transformation kann Ihnen helfen, grüner zu werden. Wir verraten Ihnen, wie!

Globale Nachhaltigkeit im Bauwesen

Der Umstieg auf grünere Projekte ist weltweit sichtbar. Konsumenten, Regierungen und Privatunternehmen werden sich allmählich bewusst, welche Rolle Gebäude beim Schutz der Umwelt spielen. Von Treibhausgasemissionen bis hin zu Energie- und Wasserschutz – die Art, wie wir über das Bauwesen denken, zählt. Vor allem angesichts des globalen Urbanisierungsverlaufs.

Laut Trade.gov fördert die Urbanisierung die Nachfrage nach Retrofitting und Neubauten, um sicherzustellen, dass die Städte angenehm – aber vor allem nachhaltig – eine zunehmend dichte Bevölkerung aufnehmen können. Dies ist weder auf bestimmte Regionen beschränkt, noch ist es ausschließlich für entwickelte oder sich entwickelnde Regionen gültig.

Die Notwendigkeit, nachhaltiger zu werden, ist global. Allerdings gibt es einige Länder, die hervorstechen.

Insbesondere die UK konzentriert sich seit langem auf nachhaltige Gebäude im privaten und öffentlichen Sektor. Eine aktuelle Studie prognostiziert ein Wachstum von 14 % der Anzahl an Bauunternehmer, die bereits im Jahr 2018 mehr als 60 % ihrer Projekte nachhaltiger gestalten wollen.

Laut dieser Umfrage sind die Top-Bereiche für Nachaltigkeit im Bauwesen:

  • Nachrüstung bestehender Strukturen (44 %)
  • Neue Wohngebäude (40 %)
  • Neue institutionelle Gebäude (37 %)

China legt ebenfalls einen starken Fokus auf umweltfreundliche Bauprojekte. Eine Umfrage mit Akteuren der Industrie zeigt, dass 28 % der Befragten planen, dass innerhalb von 3 Jahren die meisten ihrer Projekte grün sind – ein bemerkenswerter Anstieg von 5 %.

HLK entwickelt sich

Diese Entwicklung ist nicht nur eine gute Nachricht für die Umwelt. Trade.gov berichtet, dass es auch wertvolle Möglichkeiten für die Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik (HLK) schafft.

Die globale HLK-Ausrüstungsbranche plant eine zusammengesetzte jährliche Wachstumsrate von 5,35 % zwischen 2015 und 2022, was zu einem Marktwert von 151 Milliarden US-Dollar führt. Denn HLK ist ein wichtiger Faktor für den Energiebedarf und wurde so vorrangiges Ziel bei Reduktionsbemühungen.

Es geht um mehr, als nur um den Bedarf an energieeffizientere Versionen bekannter Geräte. Der intelligenten, benutzerfreundlichen Technologie kommt ein beträchtliches Interesse der Verbraucher zuteil und erhöht so auch die Nachfrage an neuen HLK-Produkten.

Nehmen Sie zum Beispiel den Nest Thermostat, der mit dem Internet verbunden ist und sich so über eine Smartphone-App steuern lässt. Dieses ultimative Smart-Gerät ist in mehreren Hinsichten intelligent: es wird der “The Learning Thermostat” genannt. Es speichert und analysiert Benutzereinstellungen und nutzt diese Daten, um Änderungen vorwegzunehmen und zu automatisieren.

Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels schätzt Nest, dass sein Thermostat dazu beigetragen hat, über 13,7 Millionen kWh Energie einzusparen.

Nachhaltige Baustoffe

Der Druck, Gebäude ökologisch freundlicher zu machen, ist groß. Es ist daher kein Wunder, dass die Branche über die HLK-Technologie hinausgeht, um den CO2-Ausstoß neuer Bauten zu minimieren.

Die globale Baustoffindustrie beläuft sich auf 1 Milliarde US-Dollar, wobei die Materialien mehr als die Hälfte der Gesamtkosten eines Projekts ausmachen. McKinsey zeigt an, dass traditionelle Materialien wie Beton und Asphalt den Löwenanteil von diesem ausmachen.

Nach der Navigant Research wird sich der weltweite Markt für nachhaltige Baustoffe von 116 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 auf über 254 Milliarden US-Dollar bis 2020 mehr als verdoppeln – und allein Europa wird 50 % der Nachfrage nach nachhaltigen Baustoffen ausmachen

Die Europäische Kommission schätzt, dass 70 % der Produktinnovationen branchenübergreifend aus neuen oder verbesserten Materialien stammen. Die Bauindustrie drängt Materiallieferanten dazu, Innovationen in ihren Produkten zu verfolgen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele fortschrittliche Baustoffe – oder ABMs – bereit für den Markt sind.

Zukünftige Materialien heute

In ihrem Branchenbericht schaut McKinsey genauer auf eine Reihe von Materialien, die derzeit dazu beitragen, CO2-Fußabdrücke zu minimieren, schlankere Prozesse zu unterstützen und die Flexibilität der Supply Chain zu stärken, oder was in naher Zukunft erwartet wird.

  • Concrete Canvas ist bereits im Handel erhältlich. Einfach Wasser zum “Tuch” hinzufügen und wirken lassen.
  • Aerogel ist auch schon am Markt verfügbar. Dieses hochwirksame Isoliermaterial besteht zu 99,98 % aus Luft.
  • Topmix permeable ist eine konkrete Alternative in der frühen Adoptionsstufe. Es kann bis zu 4.000 Liter Wasser pro Minute aufnehmen.
  • Selbstheilender Beton  wird derzeit in der Konzeptphase geprüft. Es verwendet ein bakterielles Heilmittel um schnell Risse zu versiegeln.
  • Nanomaterialien befinden sich noch im Forschungsstadium, könnten aber eines Tages ein unglaublich leichter aber starker Ersatz für Stahlverstärkung und Fundament sein.

Altbewährte Materialien heute

Holz erlebt im Bauwesen ein Comeback, zum großen Teil, weil jeder Kubikmeter Holz bis zu eine halbe Tonne Kohlenstoff aufnehmen kann.

Starke neue Holzwerkstoffe schaffen einen kleinen, aber wachsenden Markt für Holz. Sie sind nicht nur für typische Vorstadthäuser einsetzbar. Dieses zeitlose Material wird jetzt auch für große Stadtblöcke genutzt und sogar für Wolkenkratzer wie „The Tree”, ein treffend benannter Apartmentkomplex (über 50 m hoch) in Norwegen.

Allerdings ist es laut ENBRI notwendig, dass die Verwendung von Holz mit Innovationen ergänzt wird, um auch einen nachhaltigen Abbau zu garantieren.

Herausforderungen und Treiber nachhaltiger Materialien

Trotz des Potenzials von ABMs und der internationalen Fokussierung auf Nachhaltigkeit, schaffen es viele von ihnen nicht, sich am Markt zu etablieren – oder auf den Markt zu gelangen, vor allem in Schwellenländern.

Warum schaffen es einige ABMs nicht zum Durchbruch? Es gibt eine Reihe von Faktoren, die hier eine Rolle spielen:

  • Hohe Anfangsinvestitionen mit einem langen ROI-Zeitraum
  • Entscheidungsträger sind nicht über die jüngsten Marktentwicklungen informiert
  • Entscheidungsträger haben keinenZugang zu Informationen, die für komplizierte Kompromisse erforderlich sind

Dies bedeutet, dass es für Lieferanten, Ingenieure und Auftragnehmer potenziell riskant ist, diese neuen Materialien zu empfehlen. Es bleibt abzuwarten, wie schnell sich das ändern wird, aber die Entwicklung spricht für einen positiven Wandel.

Ein Beispiel: Der Einsatz von nachhaltigen, neuen Materialien wird durch neue Baustandards wie Passivhäuser gefördert. Dieser Energieleistungsstandard konzentriert sich darauf, den Bedarf für Raumheizung und -kühlung drastisch zu reduzieren und eine hervorragende Luftqualität zu schaffen. Nach Passivhaus.co.uk wird der Heizbedarf im Passivhaus so weit reduziert, das traditionelle Heizsysteme nicht mehr notwendig sind.

Und es funktioniert! Nach QFinance kann der Passivhaus-Standard Heizbedarfskürzungen von bis zu 85 % generieren.

Förderung der Nachhaltigkeit im Bauwesen durch digitale Transformation

Nachhaltige neue Materialien und umweltfreundlichere Richtlinien sind hervorragende Möglichkeiten für Baufirmen die Umwelt positiv zu beeinflussen. Aber es ist möglich, noch weiter zu gehen, indem Sie auch Ihre Geschäftsprozesse grüner und zukunftssicher machen.

Wir haben bereits über Technik wie das Nest Thermostat gesprochen, die hilft, Kohlenstoff-Fußabdrücke zu reduzieren. Aber es gibt noch andere, weniger offensichtliche Methoden, wie der Einsatz neuer Technologien, die Ihnen zu einem grüneren Unternehmen verhelfen können.

 

Zum Beispiel könnten Sie Maßnahmen ergreifen, die die Menge an Papier reduzieren. Laut The World Counts macht Papier 50 % der Abfälle aus, die von Unternehmen erzeugt werden. Stellen Sie sich die Menge an Papier vor, die Sie durch (weitere) Digitalisierung Ihrer administrativen Prozesse einsparen könnten.

Nach dem World Economic Forum, kann die digitale Transformation von Industrien bei der Entkarbonisierung der Weltwirtschaft von erheblichen Nutzen sein. Das Potenzial liegt bei etwa 26 Milliarden Tonnen CO2-Emissionseinsparungen in nur drei Branchen von 2016 und 2025 – in etwa gleichbedeutend mit den CO2-Emissionen für ganz Europa oder 20 % der US-Emissionen im gleichen Zeitraum.

Um einen kleinen Abstecher zu unserem Lieblingsthema zu machen: E-Commerce ist ein wichtiger Bestandteil der digitalen Transformation des Baugewerbes – und ein digitales Werkzeug, um ein Unternehmen nachhaltiger zu gestalten.

E-Commerce: Teil der digitalen Transformation im Baugewerbe

Auf unserem Sana Blog sprechen wir oft über die geschäftlichen Vorteile der Implementierung eines B2B-Webshops. E-Commerce hilft Ihnen, Einsparungen zu realisieren, die Sie dann an Ihre Kunden weitergeben können. Ein Webshop ermöglicht es Kunden, rund um die Uhr Informationen nachzuschlagen ohne in Kontakt mit Ihrem Vertriebspersonal treten zu müssen. E-Commerce kann Ihnen auch dazu verhelfen, auf internationale Märkte zu expandieren.

Aber E-Commerce ist nicht nur gut für Ihr Geschäftsergebnis: Es hat auch positive Auswirkungen auf die Minimierung Ihres Kohlenstoff-Fußabdrucks. Wie? Ein digitaler Vertriebskanal ermöglicht es Ihnen, viele von Ihren gedruckten Verkaufs- und Marketingmaterialien zu digitalisieren.

Nehmen Sie zum Beispiel Hardcopy-Kataloge. Senden Sie immer noch gedruckte Produktkataloge an Ihre Kunden? Ein Webshop ermöglicht es Ihnen, dieses traditionelle Marketingmaterial durch Online-Produktkatalogen zu ersetzen, die umweltfreundlicher und einfacher zu aktualisieren sowie zu durchsuchen sind.

Um zu den Herausforderungen zurückzukehren, mit denen sich ABMs konfrontiert sehen, ein digitaler Katalog wie ein Webshop (oder BIM-System) hilft Ihnen auch die Sichtbarkeit von Produkten und Materialien, die sonst nicht im Mittelpunkt Ihres Sortiments stehen, zu erhöhen.

Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Mit E-Commerce können Sie auch Verkaufsdokumente digitalisieren, sowie alles von Anfragen für Angebote (RFQ) bis hin zu Rechnungen. Wenn Ihre E-Commerce-Software vollständig in Ihr ERP-System integriert ist, können Sie sogar Ihren Webshop als Informationsportal für Ihre Kunden nutzen, damit diese jederzeit auf die digitalen Versionen dieser Dokumente zugreifen können.

Kurz gesagt, ein Webshop ist nicht nur eine gute Strategie, um Ihren Umsatz zu verbessern, es ist auch ein mächtiges Werkzeug, um Ihr Unternehmen nachhaltiger zu gestalten

Der Konkurrenz um eine Nasenlänge voraus!

Digitalisierung der Baubranche mit B2B E-Commerce